Toxic Crusaders


von Seppatoni
27.12.2005

Basierend auf der Cartoon Serie "The Toxic Crusaders" (welche wiederum auf dem Film "The Toxic Avenger" basiert) veröffentliche Bandai 1991 das gleichnamige Spiel zur Serie. Auch die Story orientiert sich an der TV-Fassung. Toxie – ein mutierter Hausmeister, wohnhaft auf der Müllkippe von Tromaville – lädt seine Freunde der "Toxic Crusaders" und seine geliebte Yvonne zum Essen zu sich nach Hause ein. Von seiner Mutter erfährt er jedoch, dass der bitterböse Schurke Dr. Killemoff – ein Alien, das sich in Island City einquartiert hat – die gesamte Crew inklusive Yvonne gekidnappt hat. Und was bleibt einem Superhelden da anderes übrig, als seine Freunde aus den Händen der Radiation Rangers zurückzuholen.

Ausgerüstet mit einem Wischmob startet die Rettungsaktion auf dem örtlichen Schrottplatz. Von links und rechts herbeieilende Gegner können mit einigen gezielten Hieben zur Strecke gebracht werden. Sollte allerdings Toxie selber getroffen werden, verliert er seinen Mob und muss sich fortan auf seine Fäuste verlassen und Gegner aus kürzerer Distanz attackieren. Via umherrollenden Giftfässern kann das Reinigungsinstrument jedoch wieder zurückgewonnen und gar noch aufgemöbelt werden, so dass das gute Stück Wurfgeschosse von sich gibt oder der Mob selber als ein Bumerang missbraucht werden kann. Auch energiespendende Nahrungsmittel finden sich hin und wieder in den radioaktiven Behältern.

Insgesamt 6 Abschnitte gilt es abzuschließen. Unter anderem rast Toxie dabei auf einem Skateboard umher und macht auch mal einen Abstecher unter Wasser. Das große Finale findet schlussendlich auf Dr. Killemoffs Insel statt. Am Ende einer Stage wartet jeweils ein deftiger Obermotz auf Prügel, die sich im Gegensatz zu den normalen Widersachern wesentlich resistenter gegenüber Toxies Angriffen zeigen.

Um den Fieslingen der Radiation Rangers Einhalt zu gebieten, kann der mutierte Superheld auf zwei verschiedene Schlagvarianten zurückgreifen. Mit B wird eine Standardattacke lanciert, durch Druck auf Select wird hingegen ein stärkerer Schlag ausgeübt. Weitere Angriffsvarianten sucht man leider vergebens, immerhin kann der Held durch den A-Knopf aber noch in die Luft springen. Ebenso limitiert wie die Aktionsvielfalt zeigt sich das Gegnerdesign: Abgesehen von den Endbossen gibt es nur zwei deutlich verschiedene Gegnertypen im Spiel.

Auch das Leveldesign strotzt nicht wirklich vor Abwechslung. Ihr marschiert stur von links nach rechts und verkloppt die immer gleichen Mitglieder der Radiation Rangers, daran ändern auch die Skateboard- und Unterwasserlevels nichts. Auch nicht gerade spielspaßfördernd tragen einige unfaire Szenen bei, so hat man nicht selten keine Chance auszuweichen, wenn ein Gegner plötzlich ins Bild gesprungen kommt. Dazu sorgt auch die stellenweise ungenaue Kollisionsabfrage für weiteren Ärger.

Aus grafischer Sicht können zumindest die Hintergründe und die hübschen Zwischensequenzen überzeugen - die Animationen der Gegner und auch die des Hauptcharakters hingegen gar nicht. Steif wie Zinnsoldaten bewegen sich die Sprites über den Bildschirm. Die Musikuntermalung läuft im Hintergrund und fällt weder positiv noch negativ auf, ebenso verhält es sich mit den Soundeffekten.

Die Steuerung ist wenigstens halbwegs gelungen, jedoch fragt man sich, weshalb die Spezialattacke über Select ausgeführt werden muss, und nicht gleich auf B gelegt bzw. immerhin in einer Kombination mit B und einem anderen Knopf untergebracht wurde. Zudem hätte sich Toxie ruhig etwas schneller über den Bildschirm bewegen können.

Bandais Toxic Crusaders ist ein typisches Lizenzprodukt, das sich alleine auf seine Cartoon-Lizenz verlässt. Das simple und abwechslungsarme Beat 'em Up dürfte wohl allerhöchstens bei absolut eingefleischten Fans der Trickserie Freude bringen, alle anderen werden spätesten in Level 2 das Modul gelangweilt zur Seite legen. Mit Double Dragon, Mighty Final Fight oder den Turtles gibt es wesentlich bessere Software für Prügelfreunde.


Wertung


4/10

Kommentare



Seppatoni
Toxic Crusaders war damals eines der ersten ROMs, welches ich im Internet gefunden habe, und irgendwie habe ich daher eine spezielle Beziehung zu dem Game, obwohl es eigentlich nicht mehr als Trash ist. Das Spiel ist absolut öde, ein Level gleicht dem anderen und selbst die Jakob Sisters unterscheiden sich untereinander mehr als die Gegner in diesem Spiel. Aber aus unerfindlichen Gründen wandert der Titel trotzdem immer mal wieder in den Modulschacht - vielleicht gerade weil es eben so trashig ist ;-)



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